Deutscher Wirtschaftsjurist und Politiker.
Der Mensch Friedrich Merz ist vor allem ein Familienmensch mit drei Kindern und vier Enkeln. Meine Eltern leben beide im Alter von 96 und 92 Jahren in meiner Geburtsstadt noch im eigenen Hausstand, aber sie benötigen die Hilfe meiner Schwester und mir. Und meine Frau und ich legen sehr viel Wert darauf, Zeit miteinander zu verbringen und uns auch mit Kunst, Musik und Kultur zu beschäftigen.
Der Hintergrund war eigentlich ganz einfach: Wir wollten ein großes Fest feiern, und das haben wir auch getan, aber ich wollte keine Geburtstagsgeschenke. Also haben meine Frau und ich uns gedacht, warum nutzen wir das Momentum nicht und gründen eine eigene Stiftung, mit der wir von da an sozial schwachen Familien bei Bildung und Ausbildung der Kinder helfen? Wir konnten unseren eigenen Kindern alles geben, was sie zum Leben brauchen, aber viele Familien können es eben leider nicht. Und dafür tun wir jetzt seit 15 Jahren etwas. Und es gibt uns selbst sehr viel zurück, dass wir Menschen helfen können.
Ja, so würden wir das sehen. Das ist auch der Leitsatz unserer Arbeit: Wir fördern Entwicklung durch Bildung und Ausbildung.
Ich begrüße das politische Engagement der jungen Menschen sehr, so haben wir das doch immer gewollt und auch gefordert. Sie müssen aber auch bereit sein, mit uns zu diskutieren. Und diskutieren heißt auch, sich gegenseitig zuzuhören. Dann kommen wir auch zu guten Lösungen.
Ich bin immer dafür gewesen, über eine bessere Organisation des sozialen Engagements junger Frauen und Männer nachzudenken. Als wir noch Wehrdienst und Ersatzdienst hatten, war so etwas selbstverständlich. Das ist heute viel schwieriger geworden, aber die Gesellschaft kommt nicht aus ohne eine gegenseitiges Geben und Nehmen. Wir sollten diese Diskussion weiterführen – mit der jungen Generation, nicht ohne sie oder gar gegen sie.
Ja, darüber kann man nachdenken.
Ich verfüge über sehr viele politische u n d berufliche Erfahrungen, auch außerhalb der Politik. Ich kenne beide Welten. Das muss kein Nachteil sein, insbesondere wenn die wirtschaftliche Lage schwieriger wird.
Ich stelle mir immer die Frage: Ist es fair für alle Beteiligten? Wenn die Antwort Ja ist, dann ist die Entscheidung meistens die richtige.
Das Interview führte Christoph Michel, Gründer von Wir tun Gutes.